Nicht nur für viele Freizeitläufer, auch für ambitionierte Läufer ist eine Laufdistanz jenseits des Marathons schwer vorstellbar. Insbesondere, wenn zu die zu bewältigende Distanz auch noch sehr viele Höhenmeter kommen, die es zu überwinden gilt. Auch im TVR running Team wagen sich nicht viele an solche Herausforderungen. Es gibt aber eine Reihe von Cracks im Team denen das ganz besonders liegt und die solche Aufgaben sogar sehr erfolgreich absolvieren. Dazu gehören neben Lukas Kley (Deutscher Meister Gesamt im Ultratrail und Deutscher Vizemeister Gesamt 50 Km), Manuel Skopnik und Moritz Ehm (frischgebackene Deutsche 100 km AK Meister/Vizemeister, s. gesonderter Bericht), sowie Dietmar Stoppenbach. „Stoppi“ kam erst Anfang des Jahres in den Verein und konnte sein Glück kaum fassen, denn kurze Zeit später wurde er der wichtige dritte Mann im M50 Meisterteam bei der 50 km DM in Bremen und gewann direkt Mannschaftsgold.
Beim Bergischen 6-Stunden-Lauf in Remscheid absolvierte der Lindlarer im TVR-Trikot innerhalb der vorgegebenen Zeit die meisten Km (64,9) und beendete somit das Rennen als Gesamtsieger.
Am vergangenen Wochenende stellte sich Stoppi einer anderen Aufgabe, bei der es für ihn nicht um Podestplätze ging, sondern einfach nur ums Ankommen. Der Adamello Ultratrail wurde von Freitag 20.09. bis 22.09. zum 10. Mal im norditalienischen Vezza d'Oglio ausgetragen. Eine der drei Distanzen führt über 100 Km und das mit insgesamt 6.050 Höhenmetern, die bewältigt werden mussten. Stoppi stellte sich der Herausforderung und stand somit am Freitag um 7 Uhr in Vessa d'Oglio, unterhalb vom Passo de Tonale unter dem Startbogen.
Die ersten 12 km führten direkt von 1000m Höhe bis auf 2600m auf Trailpfaden bergauf. Das Wetter brachte zwar trockene Bedingungen mit, aber kühle Temperaturen. Stoppi war mit seinem Bruder Michael unterwegs, am V-Punkt bei Km 20 war das Interesse an dem Laufabenteuer der Brüder so groß, dass beide sogar interviewt wurden. Die Trails wurden dann immer anspruchsvoller, mit spitzen Steinen und Felsen, hoch und runter und vielen Kletterpassagen. Bis ca. 17 Uhr verlief alles noch nach Plan, das Tempo passte bis Km 60. Dann kam die Nacht und es wurde sehr kühl. Und dann machte sich Stoppis Magen so bemerkbar, dass er auf den letzten 40 km fünfmal entleert werden musste. Somit war auch Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme kaum noch möglich. Das Zwischenziel war jetzt zunächst bis Km 70 durchzuhalten und dann die letzten 30 Km bis ins Ziel „Rollen zu lassen“. Das hat Stoppi tatsächlich geschafft, um 3:36 Uhr in der Nacht lief er nach 20:35 Stunden auf den Beinen erschöpft, aber glücklich über die Ziellinie. Er gehörte zu 200 von 300 Startern, die das Ziel erreichten.
Ein ereignisreiches Laufjahr 2024 für Stoppi im blauen Shirt des TVR running teams. On top lief er dieses Jahr noch drei persönliche Bestzeiten, neben der 50 km PB gelang ihm das auch über 5 km und 10 km.
Text: René Grass
Fotos: TV Refrath / Dietmar Stoppenbach privat
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