Im neuen Leichtathletik-Stadion in Wassenberg, nahe der der niederländischen Grenzen, trugen die beiden Verbände Nordrhein und Westfalen an zwei Tagen ihre Landesmeisterschaften aus. TV Refraths Coach Jochen Baumhof hatte so viele TVRler für die Distanzen 800m, 1500m und 3000m gemeldet, wie seit vielen Jahren nicht. Hier die Erfolgsberichte von drei Laufdistanzen.
1500m:
Johannes Ritter stürmt in deutscher Jahresbestzeit zum Titel - Bruno Scheja holt Silber
Ein böiger Wind blies durchs Stadion, als am Samstag die Teilnehmer zum Start über 1500m aufgerufen wurden. Die beiden Refrather Bruno Scheja (M45) und der aktuell beste Deutsche M60-Läufer, Johannes Ritter, hatten sich was vorgenommen. Johannes lief die 400m Marke in 73s und die 1000er Marke in 3:08 min schneller als geplant durch und wollte dann noch einen drauf setzen. Doch vorne im Wind zu laufen kostet Kraft. So konnte er diese Position im gemischten Rennen mit den deutlich jüngeren Konkurrenten nicht ganz halten. Doch seine zwei Ziele hat der Musterathlet erreicht: den Landesmeistertitel und die Pole Position in der deutschen M60-Bestenliste. Doch das war knapp. Denn sein ärgster Konkurrent, Burkhart Wrenger aus Detmold, lag nur 8/10tel Sekunden hinter Johannes: 4:42:04 zu 4:42:89 min ! Bruno Scheja bekam das Grinsen nach seinem fulminanten Endspurt nicht mehr aus dem Gesicht. In seinem allerersten Bahnrennen überhaupt spurtete der 49jährige TVRler die letzte Runde in sehr schnellen 69,8 Sekunden auf Platz zwei, nur 7/100stel vor Alexander Elsner von der SC Myhl. Die Freude des Mathematiklehrers der Uni-Köln über seine erste Meisterschafts-Medaille war entsprechend groß und glänzte silbern.
3000m:
Zweites Gold für Johannes Ritter - Silber für Arthur Ralevonsky – Bronze für Detlef Jahner
Der Nieselregen machte den 35 Startern der zwei Läufe über 3000m nichts aus. Bei angenehmen 16 Grad stand Johannes Ritter innerhalb von 20 Stunden zum zweiten Mal an der Startlinie. Für ihn zählte nur der Titel, nicht die Verbesserung seiner eigenen Deutschen Jahresbestzeit. Das gelang dem 60jährigen Grafiker aus Köln in 10:07,90 min souverän mit über einer Minute Vorsprung vor „Knacki“ Deuser (11:20,02) vom ASV Köln und TVR-Vereinskollege Detlev Jahner, der leider im falschen Lauf starten musste und mit unter Wert laufenden 12:04,16 min trotzdem die Bronzemedaille gewann.
800m:
Gold für Reinhart Brüning - Silber für Phil Höfner und Joachim Zeidler
Für Mittelstreckenläufer und Sprinter war der zweite Wettkampftag kein allzu großes Vergnügen. Kühle Temperaturen und Dauerregen sind nicht gerade leistungsfördernd. Aber die Bedingungen sind ja für alle gleich. Im 800m Lauf lagen nach einer Runde drei Läufer vom TV Refrath running team noch ziemlich eng zusammen … bis Phil Höfner den Turbo zündete und als M30-Vizemeister als Dritter im 2. Zeitlauf nach 2:16,79 durch die Lichtschranke lief. Da waren sicher noch ein paar Sekündchen mehr drin. Wie so oft lief Altmeister Reinhart Brüning zwei fast gleich schnelle Runden, die mit dem M60-Titel des Landesmeisters in 2:22,84 min belohnt wurde. Nicht ganz fit war Reinhart Zeidler. Ihm fehlte als Vizemeister mit 2:26,82 min auf den letzten Metern die Kraft für eine bessere Zeit.
Das TVR-Fazit der LVN-Meisterschaften ist sehr positiv. Sie gewannen 8 Medaillen, davon 3 x Gold, 4 x Silber und 1 x Bronze. Als Bonbon obendrauf können Johannes Ritter, Reinhart Brüning und Joachim Zeidler ihre Quali-Norm für die Deutschen Meisterschaften am 3. August-Wochenende in Gotha abhaken.
Text: Jochen Baumhof
Fotos: TV Refrath