Im spanischen Málaga fanden in diesem Jahr die Weltmeisterschaften der Senioren statt.Gleich vier Starter vom TV Refrath running team waren bei insgesamt sechs Wettbewerben am Start.
Heiko Wilmes, der sich für den Crosslauf, den 5000 m Bahnlauf und sogar noch im Halbmarathon gemeldet hatte, startete für das Team Germany gleich am zweiten Tag der zwölfttägigen Mammutveranstaltung mit allen olympischen Leichtathletikdisziplinen. Beim 8 km Crosslauf mit vielen Hindernisse und fast 200 hm startete der 49jährige mit den deutlich jüngeren Läufern der AK35 wegen der Mannschaftswertung. Sein Mut sollte belohnt werden. Denn der Bergisch Gladbacher gewann nach hartem Kampf als 23. in der Einzel- Wertung (30:25 min) mit Yves Lobel (15.) und Enrico Ebert (26.) die Bronzemedaille mit dem Team Germany hinter Spanien und Irland vor den Briten. „Diese Medaille kann mir keiner mehr nehmen. Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe“ strahlte der 1,92 m lange Ausdauerathlet. Frank Weber wächst über sich hinaus und läuft über 800 m ins WM-Finale Es gibt Dinge, die kann man nicht voraussehen oder gar planen. Nach dem Studium der Meldeliste mit den 75 schnellsten Läufern der Welt über 800 m der Altersklasse M50 hatte Frank Weber größten Respekt. „Mein Ziel sind die Semifinals. 15 Läufer sind besser als meine Bestzeit von 2:07,41 min“ war der TVR-Mittelstreckler durchaus realistisch. Doch ein letzter Formtest vor der Abreise mit neuer PB über 400 m in 56,73 s deuteten sein starke Form an. So qualifizierte sich Weber mit 2:09,99 als Dritter im 7. Vorlauf wie erhofft für den Zwischenlauf am nächsten Tag. Hier musste der Refrather im ersten und schnelleren von zwei Läufen alles geben und mit 2:07,12 min sogar Bestzeit laufen, um als 6. dann doch überraschend mit einem kleinen „q“ am nächsten Tag im Finale der besten Zwölf zu stehen. „Jetzt alles auf null setzten und möglichst die müden Beine vergessen. Mach dein Ding“ funkte TVR-Coach Jochen Baumhof von Kürten nach Málaga. Das Frank Weber ein harter Wettkämpfer ist und über sich hinauswachsen kann, das bewies der 52jährige in diesem Finale eindrucksvoll. Hinter Charles Nowak (USA/2:03,42), Adrian Haines (GB/2:03,54), Europameister Magnus Kirt (EST/2:03,63), Hassan El Azzouzi (ITA/2:03,73), Craig Sanfort (Australien/2:04,08) Dominic Bokor-Ingram (GB/2:04,92), Michael Sherar (CAN/2:05,40) und Mats Olson (SWE/2:05,80) steigerte sich Frank Weber erneut auf unglaubliche 2:06,06 min und lief nur eine hundertstel Sekunde vor dem Briten David Matthew (2:06,07) auf den 9. Platz im WM-Finale. Es folgten der Franzose Manuel Sanchez (2:06,67) und die beiden US-Amerikaner Almir Rosa (2:06,90) und Tom LeGan (2:07,59). Was für ein superenges 800-Final. Es ist Webers größter Erfolg seiner Karriere und die beste Einzelplatzierung eines Refrather Läufers bei einer Senioren-WM.
Heiko Wilmes, Karin Janz und Joachim Uebele schlagen sich bestens
Im siebten von 10 Vorläufen startete Joachim Uebele über 200 m in der AK M55. Hier belegte der Bergisch Gladbacher mit 28,58 s den 6. Rang und stellte damit seine Jahresbestzeit ein. Den 3. Platz im C-Finale über 5000 m belegte Heiko Wilmes in 18:14,93 min hinter Somajbhai Hathila (17:43,73) aus Indien und dem Briten Darren Evans (18:11,19). Am Samstag verpasste Karin Janz trotz couragiertem Rennen und neuer Jahresbestzeit von 5:31,49 min das 1500 m Finale der W50 knapp als 7. von 13 Starterinnen im ersten Vorlauf um gut 5 Sekunden. Ihre lange Verletzungspause konnte die Bergisch Gladbacherin in der kurzen Vorbereitungszeit nicht ganz wettmachen. Alle TVR-Starter knüpften internationale Kontakte, sammelten wertvolle Eindrücke und reisten mit tollen Ergebnissen zufrieden zurück ins Bergische Land.